Abends keine Kohlenhydrate mehr – Mythos oder wichtigste Regel für einen Fettabbau?

Alle Personen, die bereits einmal eine Diät machten oder aus bestimmten Gründen auf ihr Gewicht achten müssen haben schon einmal von der Regel gehört, dass sie abends auf Kohlenhydrate verzichten sollten und stattdessen lieber auf Eiweiße und Gemüse zurückgreifen sollen. Bei dieser Regel wird davon ausgegangen, dass Eiweiß über Nacht zur Ankurbelung der Fettverbrennung beiträgt. Doch hat diese Regel wirklich Gültigkeit?

Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass ein Teller Nudeln am Abend den Schlaf fördert. Eine eiweiß- und fleischhaltige Mahlzeit hingegen schwer im Magen liegt. Aber nicht alle Arten von Kohlenhydrate tragen dazu bei, dass an Gewicht zugelegt wird. Und wer nicht abnehmen muss, braucht abends auch nicht auf Nudeln oder Reis verzichten.

Wichtig ist die Zubereitungsart

Im Allgemeinen heißt es: morgens sollten Kohlenhydrate, mittags Mischkost und am Abend eiweißhaltige Lebensmittel verzehrt werden.

Aktuellen Studien zufolge macht nicht der Verzehr von Kohlenhydraten dick, sondern wie diese zubereitet werden. So gelten Kartoffeln als ein sehr gesundes und zudem kalorienarmes Nahrungsmittel. In Kombination mit Magerquark, gedünstet oder auch als Kartoffelsuppe können diese problemlos auch abends gegessen werden. Werden Kartoffeln jedoch frittiert, als Pommes Frites oder Bratkartoffeln zubereitet, dann haben sie sehr viele Kalorien. Nudeln mit einer Käse-Sahne-Sauce sorgen für keine Gewichtsabnahme. Wird jedoch beispielsweise zu einem Teller Nudeln die Tomatensauce selbst zubereitet, kann diese Speise bedenkenlos abends verzehrt werden.

Auf Fertigprodukte sollte gänzlich verzichtet werden, da diese in der Regel zahlreiche versteckte Fette, Zucker und ähnliche Zusatzstoffe enthalten. Am besten sollte bei Nudeln und Reis auf Vollkornprodukte zugegriffen werden. Dank derer langkettigen Kohlenhydrate werden diese langsamer verdaut, was zu einer längeren Versorgung des menschlichen Körpers mit Nährstoffen sorgt. Dies hat zudem den Vorteil, dass der Insulinspiegel konstant bleibt und die Nahrungsfette abgebaut werden. Es muss also nicht auf Kohlenhydrate am Abend verzichtet werden.

Was zählt ist die gesamte Energiemenge

An der Theorie, dass am Abend möglichst auf Kohlenhydrate verzichtet werden sollte, wodurch in der Nacht Fett verbrannt wird, ist durchaus etwas dran. Denn durch die Aufnahme von Kohlenhydraten kommt es zum Anstieg des Blutzuckerspiegels, womit das körpereigene Insulin freigesetzt wird. Durch diesen Prozess dringt der Zucker in die Zellen ein. Gleichzeitig fördert das Insulin die Bildung von Fett und blockiert den Abbau desselben.

Tagsüber kann der Energiebedarf des menschlichen Körpers über das Essen gedeckt werden. In der Nacht hingegen holt der Organismus sich die benötigte Energie aus den eigenen Reserven, wobei auch Fett abgebaut wird. Aber auch im Verlaufe des Tages geht der Körper an die eigenen Fettdepots, wenn zum Beispiel Sport getrieben wird und weniger Energie, als der Körper braucht zugeführt wird. Wenn am Abend auf eine Mahlzeit mit Kohlenhydraten verzichtet wird, bedeutet dies, dass im Verlaufe des Tages trotzdem nicht mehr gegessen werden darf. Denn es kommt stets auf die komplette Menge an Kalorien des jeweiligen Tages an.

Kalorien zählen nicht erforderlich

Dies bedeutet nun aber nicht, dass ständig die aufgenommenen Kalorien gezählt werden müssen. Oftmals genügt es bereits, von bestimmten Nahrungsmitteln einfach weniger zu sich zu nehmen. So enthalten zum Beispiel Brot, Limonaden mit Zuckerzusätzen, Kartoffeln, Nudeln, Obst, Reis und Produkte aus Weißmehl sowie Süßigkeiten eine Vielzahl an Kohlenhydraten. Insbesondere Süßigkeiten und Limonaden machen kaum satt, da der hierin enthaltene Zucker schnell verdaut wird. Auf Grund ihrer komplexeren Kohlenhydrate sind insbesondere Hülsenfrüchte und Vollkornbrot empfehlenswert. Der Blutzuckerspiegel steigt nur langsam an, außerdem machen diese Produkte länger satt.

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